ÖB 02/2016: „Ökonomen-Barometer: Angriff auf die Freiheit – Ausblick hat sich eingetrübt“

Führende Volkswirte lehnen die Pläne der ­Regierung, Bargeldzahlungen zu begrenzen, mehrheitlich ab. Kritischer Blick auf die Wirtschaftslage. Deutschlands führende Ökonomen beurteilen die wirtschaftliche Lage inzwischen ungünstiger als noch im Januar und Dezember. Vor allem hat sich der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate deutlich eingetrübt. Das ist das Ergebnis der Februar-Umfrage des Ökonomen-Barometers von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv.

von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag (Link zum Artikel)

Während der Barometerstand zur Einschätzung der aktuellen Lage um fünf Prozent auf 57,8 Punkte absackte, reduzierte sich der Prognosewert um zehn Prozent auf 54,1 Punkte. Seit dem letzten Höchststand vor neun Monaten im Mai 2015 mit einem Barometerstand von 63,6 Punkten und einem Prognosewert von 70,9 Punkten hat sich damit der Barometerstand um zehn Prozent verschlechtert. Der Prognosewert für die kommenden zwölf Monate liegt im Vergleich zu Mai 2015 bereits um über 20 Prozent im Minus.

„Vorstufe der Enteignung“

Die Pläne der Bundesregierung zur Einführung einer Obergrenze für Bargeldzahlungen in Höhe von 5000 Euro lehnen die führenden deutschen Ökonomen mit klarer Mehrheit ab (siehe Grafik). Insbesondere sei es nicht effektiv, mit solchen Maßnahmen Kriminalität bekämpfen zu wollen. Mehr noch: Die meisten Ökonomen lehnen eine solche Maßregelung des Bargeldverkehrs grundsätzlich ab, weil sie die persönliche ­wirtschaftliche Freiheit einschränke. Für fast drei Viertel der Befragten geht eine Beschränkung des Bargeldverkehrs nicht nur mit einem Verlust an persönlicher Freiheit einher, sie wird außerdem bereits als „Vorstufe zu Überwachung, Datenschutzverletzung und Enteignung“ gesehen.

Warnung vor Negativzinsen

„Die Beschränkung des Bargeldverkehrs ist ein weiterer Schritt zur staatlichen Überwachung und ein Verlust an persönlicher Freiheit“, sagt Justus Haucap (Uni Düsseldorf). Wilfried Fuhrmann (Uni Potsdam) verweist auf die sozialen Folgen: „Das Bargeldlimit begünstigt die mobileren Reichen.“ Dagegen steige tendenziell die Alters­armut, weil es immer schwerer werde, wenigstens den Nominalwert der Ersparnisse zu sichern. Auch Ulrich van Suntum von der Uni Münster vermutet in der Bargeldobergrenze eine andere Stoßrichtung: „Dahinter steckt die Absicht, Negativzinsen durchzusetzen. Alle anderen Begründungen sind nicht durchschlagend.“

Nach Einschätzung von Ökonomen wie Tim Krieger (Uni Freiburg), Erwin Amann (Duisburg-Essen) oder Stefan Maly (Investment-Strategiechef BNP Paribas) finden Kriminelle leicht alternative Wege für die Geld­wäsche. „Auch im unbaren Zahlungsverkehr gibt es viele Möglichkeiten zur Terrorfinanzierung“, so Maly.

Juergen B. Donges, Emeritus an der Kölner Universität, unterstellt Finanzminister Schäuble die Absicht, das Bargeld ganz abschaffen zu wollen. „Da muss er allerdings noch viel Überzeugungsarbeit leisten, da die Deutschen am Bargeld hängen.“

Zu den wenigen Befürwortern der Bargeldgrenze gehört Friedrich Heinemann vom ZEW Mannheim. Ein „Bankgeheimnis“ gebe es ohnehin nicht mehr. Zudem seien Transparenz und Kontrolle bei grenzüberschreitenden Transaktionen gesellschaftlich akzeptiert.
Im Detail: Die Stimmen der Volkswirte lesen hier nach! (PDF)

ÖB 10/2015: „Wolfsburg lässt die Experten kalt“

Die führenden deutschen Volkswirte zeigen sich im Oktober von der schwächelnden Konjunktur in den Schwellenländern und vom ausufernden Volkswagen-Skandal nicht sonderlich beeindruckt: Das Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv lag in diesem Monat mit 60,9 Punkten nur leicht unter dem Vormonat (61,9).

von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag (Link zum Originalartikel auf finanzen.net)

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ÖB 08/2015: „Deutschland weiter auf Wachstumskurs“

Die führenden Volkswirte bescheinigen der deutschen Konjunktur ungebrochene Dynamik. Die Forderung nach einem europäischen Finanzminister sehen viele kritisch. Bereits den dritten Monat in Folge verharrt das Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv auf dem nahezu gleichen Niveau. So bewerten die führenden deutschen Volkswirte die aktuelle konjunkturelle Lage mit 62,7 Punkten und damit 0,3 Punkte unter dem Vormonatsstand. Die Aussichten für die kommenden zwölf Monate verbesserten sich etwas um 0,7 Punkte auf 64 Punkte. Damit bleibt die Prognose leicht oberhalb der Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage. Beide Werte liegen außerdem deutlich über der 50-Punkte-Marke und signalisieren damit Wachstum.

von W. Ehrensberger, €uro am Sonntag (zum Artikel auf finanzen.net)

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ÖB 07/2015: „Aufschwung wird sich fortsetzen“

Erstmals seit dem Start im Jahr 2006 hat sich das Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und des Nachrichtensenders n-tv gegenüber dem Vormonat nicht verändert: Die führenden deutschen Volkswirte schätzen die derzeitige wirtschaftliche Lage exakt so ein wie im Monat zuvor. Der Wert erreicht demnach im Juli erneut 63 Punkte. Der Ausblick auf die kommenden zwölf Monate liegt mit 63,6 Punkten um 2,7 Punkte niedriger als im Vormonat. Erstmals seit Jahresbeginn sind so Stand und Prognose auf gleichem Niveau. Beide Werte liegen immer noch deutlich jenseits der 50-Punkte-Marke, die Stagnation signalisiert. Die führenden deutschen Volkswirte sehen das Hellas-Drama und den China-Crash als kurzfristige Phänomene. Die Rente mit 63 fällt bei den Experten völlig durch.

von W. Ehrensberger, €uro am Sonntag (zum Artikel auf finanzen.net)
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ÖB 06/2015: „Wirtschaft auf robustem Kurs – Grexit-Erwartung steigt“

Die Lage und die Per­spektiven der deutschen Wirtschaft werden von den führenden Ökonomen des Landes nach wie vor robust eingeschätzt. Dabei hat sich vor allem die Beurteilung der aktuellen Lage seit Frühjahr auf einem Niveau eingespielt, das in etwa den Höchstständen von 2014 entspricht. Das ist das Ergebnis der Juni- Umfrage im Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv.

 von W. Ehrensberger, €uro am Sonntag (zum Originalartikel auf finanzen.net)

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ÖB 05/2015: „Aufwärtstrend hält an“

Das Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv hat seinen Aufwärtstrend auch im Mai fortgesetzt – ungeachtet eines etwas schwächeren deutschen Wirtschaftswachstums im ersten Quartal. Der Barometerstand legte um 1,9 Prozent auf 64,8 Punkte zu. Die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate lagen mit 69,5 Punkten allerdings um 1,9 Prozent unter dem Vormonatswert. Damit nähern sich die Aussichten der aktuellen Lage an, die Wachstumsdynamik geht zurück.

Von Wolfgang Ehrensberger (Euro am Sonntag, Link zum Artikel auf finanzen.net)

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ÖB 04/2015: „Konjunktur: Noch mehr Dynamik für Deutschland“

Die führenden deutschen Volkswirte werden vor allem in ihren Erwartungen für die nächsten zwölf Monate optimistischer. Die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft haben sich im April weiter verbessert. Die im Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv befragten führenden deutschen Volkswirte bewerten die aktuelle Lage nunmehr mit 63,6 Punkten – ein Zuwachs gegenüber dem Vormonat von 1,4 Prozent. Noch stärker, nämlich um 3,6 Prozent auf 70,9 Punkte, legte die Prognose für die kommenden zwölf Monate zu.

von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag (Link zum Artikel auf finanzen.net)

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