ÖB 12/2017: „Historische Hoch-Zeit Ökonomen-Barometer“

Für einen weiteres Allzeithoch hat es im Dezember zwar nicht mehr gereicht, zumindest aber schließt das Ökonomen-Barometer von €uro am Sonntag und dem Nachrichtensender n-tv im Dezember mit 75,3 Punkten auf dem höchsten jemals erreichten Jahresendstand. Es waren 1,4 Prozent weniger als im Vormonat, als die wirtschaftliche Lage in Deutschland mit 76,4 Punkten als so gut wie noch nie seit dem Start der Erhebung 2006 eingeschätzt wurde.

von W. Ehrensberger, Euro am Sonntag (zum Artikel auf finanzen.net)

Auch die Aussichten auf die wirtschaftliche Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten bleiben auf hohem Niveau. Wenngleich auch hier die Prognose mit 83,7 Punkten um knapp fünf Prozent hinter dem Allzeithoch von 87,7 Punkten aus dem Vormonat landete. Das Ökonomen-Barometer bleibt damit auf dem Anfang 2016 eingeschlagenen Aufwärtspfad.

Investitionen ziehen an

Im Schnitt rechnen die Volkswirte im kommenden Jahr mit einem Wirtschaftswachstum in Deutschland von 1,7 Prozent. Führende Forschungsinstitute wie Ifo oder IfW hatten zuletzt ihre Wachstumsprognosen für 2018 sogar auf 2,6 (zuvor: 2,0) beziehungsweise 2,5 (2,2) Prozent angehoben. „Die bisher stark vom privaten und staatlichen Konsum getragene Konjunktur wird zunehmend von steigenden Investitionen gestützt“, sagt Michael Stahl vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall. „Das Wachstum in den Schwellenländern, im Euroraum und den USA sorgt zudem für Stabilität im Exportgeschäft.“ Dies wirkt sich den Experten zufolge weiter auf den Arbeitsmarkt aus. Die Zahl der Arbeitslosen soll demnach 2018 auf 2,28 (2017: 2,5) Millionen sinken. Viele Industriebranchen benötigen Fachkräfte, in einzelnen Bereichen wie dem Bau gibt es bereits Engpässe. Trotz ausgelasteter Kapazitäten befürchten die meisten Volkswirte noch keine Überhitzung.

Preisdruck nimmt zu

Zumindest der Preisdruck dürfte aber im kommenden Jahr weiter zunehmen. Zwei Drittel der befragten Ökonomen sehen die Inflationsrate bei über 1,5 Prozent liegen, ein Viertel bei 2,0 bis 2,5 Prozent. „Das Inflationspotenzial ist sehr groß“, erläutert Wolfgang Ströbele von der Uni Münster. „Wie stark die Inflationsrate anzieht, hängt von der Entwicklung der Löhne sowie der Rohstoff- und Energiepreise ab.“